Chronik
Am 27. Juni 1886 wurde in Feldkirch der Fischerei-Verein für Vorarlberg (Landesfischereiverein) gegründet. Weil Raubbau und die Auswirkungen der Industrialisierung den Beständen arg zugesetzt hatten, galt es, die Fischerei in geordnete Bahnen zu lenken.
Der Verein wirkte landesweit unter Einschluss Liechtensteins. Lokale Fischereivereine gab es noch nicht. Das Land wurde in sogenannte Mandatsbereiche aufgeteilt, in denen ein gewählter Mandatar für die Verwirklichung der Vereinsziele zu sorgen hatte. Zu den zentralen Aktivitäten des Vereines zählte die Fischzucht. Bereits im Gründungsjahr entstand in Feldkirch eine vereinseigene Zentralbrutanstalt, weitere folgten in Hard, Frastanz und Schruns. In den ersten zwanzig Vereinsjahren wurden mehr als 4,5 Millionen Jungfische erbrütet.
Über Betreiben des Landesfischereivereins erhielt Vorarlberg im Jahre 1889 ein Fischereigesetz für die Binnengewässer, welches damals auch Rechtsgrundlage für die Bodenseefischerei war. Über die Bevollmächtigten-Konferenz der Bodenseestaaten nahm der Fischereiverein auch die Interessen der Bodenseefischerei wahr.
Nach dem Ersten Weltkrieg sah sich der Fischereiverein für Vorarlberg nicht mehr in der Lage, die Geschicke der Fischerei im ganzen Land zentral zu steuern. Am 19. Juni 1921 beschloss die Generalversammlung eine Statutenänderung, die unter anderem die Bildung von Ortsgruppen vorsah. Der Landesfischereiverein wurde zur Dachorganisation erhoben.
1938 wurde der Landesfischereiverein aufgelöst. Zuvor wurde noch das Elektrofischen eingeführt und 1933 die Neueinteilung sämtlicher Fischereireviere des Landes vorgenommen.
Im Jänner 1946 erfolgte die Reaktivierung des Fischereivereines für das Land Vorarlberg. Es begann eine Zeit des Aufbruchs und der Erneuerungen. Meilensteine waren:
- die Gründung der Fischzuchtanstalten in Frastanz und Hard in den Jahren 1951 und 1975;
- die Herausgabe der Vorarlberger Jagd- und Fischerzeitung 1973;
- die maßgebliche Mitarbeit am Bodenseefischereigesetz sowie an den Novellen des Fischerei- und Bodenseefischereigesetzes;
- die 2015 erfolgte Anerkennung als gesetzliche Interessensvertretung der Angelfischer;
- die Herausgabe des neuen Handbuchs „Fischerei in Vorarlberg“ als Grundlage der Fischerprüfung 2014;
- die Durchführung von Aufseher-, Bewirtschafter- und Elektrofischerkursen;
- die Abhaltung von Aus- und Fortbildungsveranstaltungen.
.
Die bisherigen Obmänner des Landesfischereivereines bzw. die Präsidenten des Fischereiverbandes für das Land Vorarlberg
Dr. Max Birnbaumer, Feldkirch 1886 – 1906
Carl von Tschavoll, Feldkirch 1906 – 1919
Dr. Franz Bernhard, Feldkirch 1919 – 1920
Dr. Franz Bernhard jun., Feldkirch 1920 – 1925
Josef Battliner, Feldkirch 1925 – 1928
Franz Zauser, Feldkirch 1928 – 1938
Adolf Marx, Bregenz 1938 – 1946
Dr. Georg Kispert, Bregenz 1946 – 1979
Dr. Erich Kispert, Bregenz 1979 – 1985
Prof. Heinz Schurig, Feldkirch 1985 – 2001
Dr. Egon Helbok, Höchst 2001 – 2013
Mag. Klaus Hofbauer, Feldkirch 2013 – 2016
Peter Mayrhofer, Wolfurt 2016 –